Die heurige Mitgliederversammlung wurde aufgrund der aktuellen Beschränkungen aus Sicherheitsgründen auf die Mitglieder der Vereinsleitung der abgelaufenen sowie der kommenden Arbeitsperiode eingeschränkt. Alle Aktiven sowie Ehrenmitglieder hatten die Möglichkeit erhalten, mittels einer Stimmkarte sowohl an der Neuwahl der Vereinsleitung als auch an den Ernennungen zu Ehrenmitgliedern mit zu entscheiden.
Totengedenken:
Am 25. Juli verstarb das Orchestermitglied Rainer Janeschitz (Geige) im 73. Lebensjahr
Berichte
Kurze Berichte des Obmanns, der Chorleiterin und des Orchesterleiters über die Tätigkeiten seit der letzten Mitgliederversammlung wie Orchesterkonzerte, Adventsingen, Neujahrskonzerte und Vereinsausflug nach Znaim und Schaffa.
Ab 12.März 2020 mussten alle Vereinstätigkeiten bis zum Juni eingestellt werden, dann gab es vor der Sommerpause noch zwei Proben mit dem Chor, eine Sommerprobe folgte am 7. August. Im September begann dann der „reguläre“ Probenbetrieb in Chor und Orchester, nunmehr mit beiden in der Arena. Das Lokal bei den Evangelen muss für den weiteren Betrieb mit einer Anlage zum Luftaustausch adaptiert werden und ist im Moment für den Chor viel zu klein.
Es folgten die Berichte der Kassierin und der Rechnungsprüfer. Der Antrag auf Entlastung wurde einstimmig angenommen.
Wahlergebnis
Die Wahl erfolgte, wie eingangs erwähnt mittels Stimmkarten, fast einstimmig wurden die Mitglieder des Vorstandes wie folgt gewählt:
Obfrau: Gerda Erdner
Obfrau- Stellvertreter: Orchester: Fiona Langthaler
Obfrau- Stellvertreter Chor: DI Arnold Triebelnig
Kassierin: Anneliese Raab
Kassier- Stellvertreter: Anton Wagner
Schriftführerinnen: Christiane Grech und Petra Schleritzko
Rechnungsprüfer: Hannes Unterweger und Josef Grassler
Beirat Orchester: Josef Grassler
Beirat Chor: Susi Weiler
Beirat Jugend Chor: Philipp Langer
Ehrungen
folgende Anträge auf Ehrungen wurden einstimmig angenommen:
HR Helmut Hagel zum Ehrenobmann
HR Dr. Gerd Oppitz zum Ehrenmitglied
Frau Luzia Perlinger zum Ehrenmitglied
Dr. Leopold Öhlknecht BM in Gold
Anneliese Raab BM in Silber
DI Arnold Triebelnig BM in Silber
Maria Bareis BM in Bronze
Maria Lösch BM in Bronze
Erika Nemeth Sängernadel in Gold
Persönliche Worte unseres Obmanns
Vor mittlerweile 35 Jahren habe ich die Aufgabe des Vereinsvorstandes aus den Händen von Walter Cadilek übernommen. Die Philosophie all meiner Jahr war, den musikalischen Leitern, damals Herbert Lazarus und Wolfgang Andraschek, eine tragfähige und saubere Basis für ihre Musik zu bieten. Zugleich wollte ich alles tun, um den Sängerinnen und Sängern, Musikerinnen und Musikern ein angenehmes und erfolgreiches Proben zu ermöglichen. Daneben sollte unser Gemeinschaftssinn nicht zu kurz kommen, das beginnt bei unseren Vereinsmitgliedern und erstreckt sich bis zu unserer Stadt Horn, für die ich ein Recht sehe, dass sich ihre Bürger gemeinschaftsdienlich einbringen. Natürlich sind wir in der Hauptsache ein Haufen musikalischer Laien, aber für die sollte der Kant‘sche Imperativ gelten, der schon meinen Großvater geleitet hat: Für das Beste, was durch dich möglich ist.
Heute darf ich, nach durchaus beunruhigenden Jahren, verzeichnen, dass Orchester wie Chor nicht nur in besten Händen sind, sondern sich auch auf guten Wegen befinden. Lena und Harry führen ihre Ensembles in begeisternder Weise, ich kann ihnen nur dafür danken, dass sie ihre unbezahlbare Kraft so für uns einbringen. Sie setzen fort, was wir unseren musikalischen Guides in der Vergangenheit zu verdanken haben.
Wir miteinander haben gewichtige Beiträge zum kulturellen Leben unserer kleinen Stadt eingebracht. Da zählt immer noch das Moment des persönlichen Einbringens. Und das tun wir – unser GMV – seit mehr als 160 Jahren.
Ein Kapitän ohne seine Mannschaft, ohne seine Experten am richtigen Ort, der ist hilflos. Mit diesem Gefühl habe ich Persönlichkeiten an meiner Seite gehabt, die ohne großes Aufsehen ihre Aufgaben erfüllt, ja vorher gesehen haben. Ohne diese wäre nichts gegangen. Daher sage ich ein aufrichtiges, tiefes Danke an alle jene, die mit mir an der Führung dieser Gemeinschaft gearbeitet haben. Danke!

Gerda Erdner ist neue Obfrau des GMV
Zum ersten Mal in der mittlerweile 164-jährigen Geschichte des Horner Gesang- und Musikvereins wurde eine Obfrau zum Vorstand gekürt. Gerda Erdner ist seit fast vierzig Jahren als Sängerin und Funktionärin im Verein; zuletzt hatten sie ihre Aufgaben als Gemeindepolitikerin so beansprucht, dass sie ihre Aktivitäten im Verein einschränken musste. Nun – im Ruhestand als Politikerin – hat sie zu ihrer Tätigkeit im Chor auch gleich die Leitung des Vereins übernommen. Der GMV ist als ältester Kulturverein weit und breit seit seiner Gründung fest im Kulturleben der Stadt Horn verankert, und so ist es gutes Zeichen, dass eine prominente Persönlichkeit mit großem Erfahrungsspektrum in diesen Zeiten die Führung für Chor und Orchester übernimmt.
In den letzten Wochen und Monaten haben sich die Bedingungen, unter denen der Betrieb eines Orchesters bzw. eines Chores möglich war, mehrfach gravierend geändert. Da wie dort ist die Probenarbeit in größeren Gruppen erforderlich, und das ist in der Corona-Situation schwierig geworden. So wird es eine neue Herausforderung für die frisch gekürte Obfrau werden, ihre Schar zusammen zu halten, die Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung der Vereinstätigkeiten auszuloten und den verordneten Stillstand nicht allzu schmerzhaft werden zu lassen.
Frau Erdner zur Seite stehen DI Arnold Triebelnig und Frau Fiona Langthaler als Stellvertreter, beides langjährige und erfahrene Mitglieder im GMV Horn 1856.
Die notwendigen Abstimmungen, die situationsgerecht durchgeführt wurden, ergaben auch Einstimmigkeit für die Ehrungen hoch verdienter Mitglieder: HR Helmut Hagel wurde zum Ehrenobmann ernannt; Frau Luzia Perlinger, die mehr als 4 Jahrzehnte in der Vereinsleitung tätig gewesen war, sowie HR Dr. Oppitz als scheidender Obmann-Stellvertreter erhielten die Ehrenmitgliedschaft

Hofrat Helmut Hagel wird Ehrenobmann des GMV
Es gibt wahrscheinlich keine Persönlichkeit abseits der Parteienlandschaft in Horn, die auf derart viele Ehrungen und Auszeichnungen verweisen kann, wie Helmut Hagel. Das kommt allerdings nicht von ungefähr, denn in all den Bereichen, in denen der vielseitig Interessierte sich einbrachte, blieb es nie beim Stillesitzen, Zuhören oder Abnicken. Kaum hatte es ihn im Herbst 1963 als jungen Professor für die schönen Fächer Latein und Griechisch nach Horn verschlagen, da nahm er auch schon im Chor des GMV als Tenor seinen Platz ein. Dank seiner hohen Musikalität wurde er rasch zum Stimmführer, eine Aufgabe, die ihm bis heute geblieben ist. Bereits 1968 wurde er als Stellvertreter des Obmanns in die Vereinsführung gewählt, und dort blieb er bis zuletzt hoch aktiv. 1982 wurde er in den Vorstand des Waldviertler Sängerkreises, dann 1998 als 2. Präsident des NÖ Sängerbundes berufen. Überall überzeugte er durch sein promptes und präzises Engagement. Durch mehr als ein Jahrzehnt zeichnete er auch für die Verbandszeitschrift „Ton an Ton“ verantwortlich, mit der die Sängerschar in NÖ regelmäßig informiert wird.
Was Wunder, dass Helmut Hagel eine beachtliche Sammlung an Ehrungen zuerkannt wurde: Sängernadeln und Bundesmedaillen aller Ränge, Ehrenbrief; mit der Schubert- Plakette, der Jaksch-Plakette und der Süß-Plakette drei besondere Auszeichnungen, die im Chorverband nur höchst selten vergeben werden. Sängerkreis Waldviertel sowie der Chorverband für NÖ zeichneten ihn weiters als Ehrenmitglied aus.
Natürlich konnte auch die Stadtgemeinde Horn seine Tätigkeiten nicht übersehen und verlieh ihm die Ehrenplakette, und so geht es weiter mit Auszeichnungen durch das Land NÖ (für seine Tätigkeiten im Bereich der Erwachsenenbildung) und die Diözese (für das kath. Bildungswerk).
Dass wir eine Persönlichkeit mit diesem enormen Aktivitätsprofil in unseren Reihen haben durften, davon hat der Verein mehr als ein halbes Jahrhundert profitiert; dass er als Sänger im Chor immer bescheiden, fröhlich und umgänglich geblieben ist, das haben alle sehr geschätzt. Obendrein ist er nicht nur der alten Sprachen mächtig, sondern ein begnadeter Verse-Drechsler, der mit seinen pointierten, durchaus kritischen Gedichten launisch und treffend auf Aktualitäten einzugehen versteht.
Der GMV Horn 1856 (und auf dieses Gründungsjahr sind wir stolz, denn es zeichnet uns als den ältesten Kulturverein der Region aus) hat ihm daher die höchste Auszeichnung verliehen, die er vergeben kann: Helmut Hagel wurde zum Ehrenobmann ernannt.


Gedicht von Helmut Hagel


