Musical-Moments. Artikel in der NÖN von Rupert Cornell

Foto Eduard Reininger

Was der Gesang- und Musikverein Horn mit Chor und Orchester mit der Musikkapelle Langau auf der Seebühne am Horner Stadtsee geboten haben, darf wohl ohne Übertreibung als einzigartig bezeichnet werden.

Zu einem Teil ist es wohl auch der Horner NÖN zuzuschreiben, dass die „Musical Moments“ auf der Seebühne zur Aufführung kamen. Beim Konzert der Musikkapelle Langau im Herbst des Vorjahres beeindruckten diese sowie Chor und Orchester des Gesang- und Musikvereins (GMV) Horn mit „Filmmusik“ und wurden begeistert gefeiert. Damals wurde Dirigent Harald Schuh – der Direktor der Horner Musikschule leitet sowohl die Musikkapelle seines Heimatortes erfolgreich wie auch das GMV-Orchester etwa bei den Neujahrskonzerten – der Floh ins Ohr gesetzt, dass es nicht bei einer einmaligen Aufführung bleiben sollte, die Seebühne würde sich als Veranstaltungsort geradezu aufdrängen.

Nun wurde die Anregung aufgenommen. Diesmal brachte man allerdings unter dem Titel „Musical Moments“ Ohrwürmer aus verschiedenen Musicals wie „Mozart!“, „Das Phantom der Oper“, „Hair“ oder „Tanz der Vampire“ zu Gehör. Und das Publikum strömte in nicht erwarteten Scharen an die „Küste“ des Stadtsees, der ein traumhaftes abendliches Stimmungsbild bot. Es dürften wohl an die sieben-, achthundert Besucher gewesen sein, die sich auf den bereitgestellten Stühlen, den eigens herbeigeholten Bänken, den selbst mitgebrachten Sesseln, an den Böschungen des Sees, ja sogar auf der etwa hundert Meter entfernten Seedeck-Terrasse niedergelassen hatten oder nur mehr einen Stehplatz etwa auf dem Balkon des Campus gefunden hatten.

An die 800 Gäste hatten ihr Kommen nicht zu bereuen

„So viele Gäste“, staunte daher auch GMV-Obfrau Gerda Erdner, die den Abend auch moderierte. „Unsere Erwartungen sind bei weitem übertroffen worden!“ Und sie alle hatten wie Stadtpfarrer Pater Albert Groiß, die Evangelische Seniorin Birgit Schiller oder die Bürgermeister Gerhard Lentschig und Daniel Mayerhofer – Landtagsabgeordneter Franz Linsbauer war als Klarinettist im Einsatz -, ihr Kommen nicht zu bereuen, denn was ihnen bei dem rund eineinhalbstündigen Konzert geboten wurde, war schon eine Klasse für sich.

Die musikalische Qualität der verschiedenen Klangkörper – Musikkapelle und Orchester geleitet von Harald Schuh, der Chor von Lena Engelmann – besonders hervorzuheben, hieße Wasser in die Donau, pardon in den Stadtsee zu schütten. Ihr Können haben sie in verschiedensten Konzerten schon oft unter Beweis gestellt. Diesmal überzeugten sie etwa bei „Conquest in Paradise“, einem Medley von Andrew Lloyd Webber-Klassikern („Cats“, „Joseph“, „Phantom der Oper“, „Jesus Christ Superstar“ ) oder „The Mob Song“ aus „Beauty and the Beast“ mit den stimmsicheren Gesangssolisten Natascha Pawle, Christian Langer, Bernhard Kühnel und Anton Wagner. Neu waren Florian Blümel, Anna Hahn, Raphaela Authried und Nicole Blümel von der Musicalakademie, die mit ihren hellen, klaren Stimmen bei „Tanz der Vampire“ und „Gold von den Sternen“ aus „Mozart!“ gefielen. Den fulminanten Abschluss setzten sie mit einem über zehnminütigen Ausschnitt aus dem Kult-Musical „Hair“. Und dann war das Publikum nicht mehr zu halten: Begeisterungsrufe, heftiger Applaus und Standing Ovations waren der verdiente Lohn für die Musiker.

„Es ist nicht leicht, dass 130 Leute etwas machen, was sich zwei ausdenken“, sagte Schuh zum Abschluss und meinte damit sich und Engelmann, die für das tolle Konzert hauptverantwortlich zeichneten, bei dem alle an einem Strang zogen und so den Erfolg erst ermöglichten.

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